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Gut zu wissen

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Lebensabend im Ausland

Welches Dokument Ihre Rente unter Palmen sichert

Lebensabend am Strand: viele Menschen träumen vom Ruhestand im Ausland
Foto: Getty Images

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Lebensabend am Strand: viele Menschen träumen vom Ruhestand im AuslandFoto: Getty Images

Wer träumt nicht davon: Im verdienten Ruhestand auswandern und die Zeit im sonnigen Süden verbringen. Aber wie funktioniert das dann mit der Rente? Bekomme ich mein Geld als Deutscher auch ins Ausland geschickt?

BILD erklärt, wie das funktioniert.

Wie viele Deutsche bekommen bereits ihre Rente ins Ausland?

Fakt ist: Die Zahl der Deutschen, die ihre Rente im Ausland beziehen, steigt Jahr für Jahr. 2018 waren es 240 000 Renten, die ins Ausland überwiesen wurden. 2020 bereits 247 568.

Wie beantrage ich die Auslands-Rente?

Das geht bei der Deutschen Rentenversicherung (kostenfreies Service-Telefon RV 0800 10004800). Wenn Sie bereits im EU-Ausland wohnen, können sie auch beim dortigen Rentenversicherungsträger den Antrag stellen. Er wird dann weitergeleitet. Ein Rentenantrag ist immer aber auch Online möglich über die Website der Rentenversicherung (deutsche.rentenversicherung.de).

Wenn Sie bereits Rente beziehen und ins Ausland umziehen wollen, teilen Sie dem Renten-Service der Deutschen Post AG den Umzug mindestens zwei Monate vor Abreise mit. Dann kann die Rente lückenlos gezahlt werden. Kontakt: Deutsche Post AG, Renten Service, 13496 Berlin. Telefon: +49 221 569 2777.

 

Bekomme ich im Ausland meine volle Rente?

In der Regel ja! Das gilt vor allem für Rentner, die ins EU-Ausland ziehen, oder in Länder mit denen Deutschland ein sogenanntes Sozialversicherungs-Abkommen hat. Das sind: Albanien, Australien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Chile, Indien, Israel, Japan, Kanada und Quebec, Kosovo, Marokko, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Philippinen, Serbien, Südkorea, Tunesien, Türkei, Uruguay, USA.

Nur in Einzelfällen kann es zu Abzügen bei der Rente kommen, wenn der deutsche Rentenanspruch zum Teil auch ausländische Zeiten beinhaltet. Versicherte sollten sich vorab individuell über eventuelle Auswirkungen auf ihre Rente beraten lassen.

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Welches Land ist das beliebteste bei Rentnern?

Im Jahr 2020 gingen die meisten Rentenzahlungen an Deutsche mit Wohnsitz in Österreich, der Schweiz und den USA.

Ist das Leben im Ausland günstiger?

Die Lebenshaltungskosten sind im internationalen Vergleich bei uns sehr hoch. Auch deshalb planen immer mehr Rentner einen Umzug ins Ausland. Fakt ist: Mit einer durchschnittlichen Rente von 1.000 Euro können bereits heute viele Ältere in der Bundesrepublik nur eingeschränkt leben.

Besonders beliebte Ziele wegen der niedrigeren Lebenshaltungskosten sind außereuropäische Länder wie Bali (Indonesien), Thailand, Kambodscha oder die Philippinen sind die Favoriten. Als populär gelten aber auch Panama und Ecuador, sowie Südafrika und Namibia.

Rentner, die nicht ganz so weit weg möchten, landen in der Türkei, in Bulgarien oder in Portugal.

Wer im Ruhestand nur öfter oder länger verreisen – vielleicht den kompletten Winter auf den Kanaren verbringen – will, für den ändert sich nichts. Bei einem vorübergehenden Auslands-Aufenthalt überweist die Rentenversicherung die volle Rente.

 

Wohin wird mein Geld überwiesen?

Auf welches Konto Ihre Rente gehen soll, entscheiden Sie selbst. Dazu muss die Bankverbindung genannt sowie eine Zahlungserklärung eingereicht werden, auf der die Bank die Kontoverbindung bestätigt. Die Kosten für die Überweisung übernimmt die Rentenversicherung. Etwaige Bankgebühren oder Kursverluste gleicht die Rentenversicherung aber nicht aus.

Übrigens: Nach einem Umzug ins Ausland prüft der Rentenservice der Deutschen Post jährlich, ob die Rentenempfänger noch leben. Dazu muss einmal im Jahr eine „Lebensbescheinigung“ ausgefüllt und nach Deutschland geschickt werden. Für Länder – die Todesfälle zuverlässig melden – gilt das nicht. Dazu zählen Spanien und die Schweiz. Damit soll Missbrauch verhindert werden.

RTL II

Auf nach Bulgarien (03:59)

Reinhards Rente ist so gering, dass er sich gezwungen sieht, Deutschland zu verlassen. Mit einem Nebenjob versucht sich der 72-jährige Rentner über Wasser zu halten. So will er nicht mehr weiter machen. In drei Monaten will er nach Bulgarien auswandern, dort soll alles viel billiger sein.

https://www.rtl2.de/sendungen/armes-deutschland-stempeln-oder-abrackern/videos/1100045464-auf-nach-bulgarien?oref=aHR0cHM6Ly93d3cuZ29vZ2xlLmNvbS8%3D

Als Rentner nach Bulgarien auswandern

 
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Bulgarien dagegen gehört zur EU. Hier gilt der Schutz der deutschen Krankenversicherung. Für Senioren ist das ein zusätzlicher Anreiz. 500 von ihnen sind heute schon offiziell dort gemeldet, die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Aber wie finden sie sich in einem Land zurecht, dessen Sprache sie nicht verstehen und das so arm ist, dass sie sich dort für ihre mickrigen Renten fast noch schämen müssen?
 

Wenn die sozialen Kontakte ausbleiben

 

Davon erzählt Sybille Schmolka in ihrer Doku „Rentnerglück am Goldstrand – im Alter nach Bulgarien“ in der ZDF-Reihe 37 Grad. Sie hat vier Deutsche auf ihrem Weg in den ehemaligen Ostblockstaat begleitet. Da ist Peet aus Hamburg, ein geselliger Typ, der von sich selber sagt, er brauche die Abwechslung. Peet spricht schon ein bisschen Bulgarisch. Er kennt das Land. Zu DDR-Zeiten hat er hier als Reiseleiter gearbeitet. Später hat er hier immer Urlaub gemacht. Gute Voraussetzungen, um sich einzuleben. Es dauert keine zwei Monate, und Peet ist mit den Nachbarn per Du. Er sagt, es hätte schiefgehen können. Es ist gut gegangen. Peet registriert es erleichtert. Er wirkt wie einer, der nach langer Reise endlich angekommen ist.

Maria beim abendlichen Spaziergang mit ihrem Hund am Schwarzen Meer.
 
Maria beim Spaziergang mit ihrem Hund am Schwarzen Meer
Quelle: ZDF und Thomas Henkel

Maria, 61, hat es nicht so gut erwischt. Als Schiffsstewardess ist sie schon viel herumgekommen in der Welt. Vor drei Jahren zwang sie eine Krankheit in den vorzeitigen Ruhestand. 120 Euro zum Leben, das war alles, war ihr nach Abzug der Fixkosten blieb. Eine magere Bilanz nach 40 Jahren Arbeit und einem Kind, das sie allein groß gezogen hat. Maria schluckt, als sie erzählt, was das für sie bedeutete: „Ich musste zur Tafel gehen, um mir Lebensmittel zu holen.“

In Bulgarien geht es ihr gut – zumindest finanziell. Von ihrer 816-Euro-Rente kann sie sich eine Drei-Zimmer-Wohnung leisten. Beim Einkaufen muss sie auch nicht auf den Preis achten. Ihr Geld reicht sogar, um zu shoppen und ein bisschen herumzureisen. Aber so richtig glücklich wirkt Maria nicht. Nach drei Jahren spricht sie immer noch kein Bulgarisch, die Kommunikation mit einem Google-Translator klappt so lala. Ihre sozialen Kontakte beschränken sich auf Gespräche beim Einkaufen oder mit einem anderen deutschen Rentner, der ein paar Straßen weiter eingezogen ist. Maria sagt, sie sei einsam, aber nicht allein. „Mir fehlt das i-Tüpfelchen. Es wäre schöner, das Glas Wein mit jemandem zusammen zu trinken.“